Gelong/ma

Während im Tibetischen Buddhismus Mönche ihre erste Ordination durch die Gelübde des Gelong (tibetisch, sanskrit: biskhu) der Mulasarvastavadin Linie, die 253 Gelübde umfasst, vervollständigen können, hat diese Art der vollen Ordination für Frauen Tibet nie erreicht.

In den 1960er Jahren suchte der 16. Karmapa den 14. Dalai Lama zu diesem Thema auf und fand großen Beispruch von Seiner Heiligeit, die Hoffnungen und Wünsche der Nonnen zu erfüllen. In der Folge wurden die ersten Nonnen zumeist nach Hongkong und Taiwan geschickt, wo die Dharmagupta Linie mit ihren 348 Gelübden seit der Zeit Buddha Shakyamunis ungebrochen aufrecht erhalten geblieben war, um die Gelübde zu erhalten.

[…] Es gibt bereits Nonnen innerhalb der Tibetischen Tradition, die das volle Bikshuni Gelübde der Dharmagupta Linie erhalten haben und die wir als voll ordiniert anerkennen. Etwas, das wir tun können, ist die drei grundlegenden monastischen Aktivitäten (Posadha, Varsa, Pravarana) der Dharmagupta Linie ins Tibetische zu übersetzen und die tibetischen Bikshunis dazu ermutigen, diese als Bikshuni Sangha sofort zu praktizieren. […] Der buddhistische Bikshu Tenzin Gyatso, Der Dalai Lama (Übersetzung © Palpung Europe)

“Die Bikshuni Ordination ist nichts, von dem wir nicht wissen, wie wir sie vollziehen. Wir haben aber die Bikshuni Ordinationslinie nicht. Um dies also zu ermöglichen, entsandte mein Guru, 16. Karmapa, Schwester Palmo, Schwester Bedi, um die Bikshuni Ordination zu erhalten. Das war vor mehr als 30 Jahren. Nach seinem Dahinscheiden […] fuhr ich damit fort, Nonnen zu entsenden, um die Bikshuni Ordination zu erhalten, damit wir dies in unsere Line eingliedern können. Wir haben mehr als ausreichend Bikshunis. Das begann in den 1980ern., jetzt haben wir 2008. […] Aber nicht nur das. Sie begingen die Dreimonate, Dreijahres Klausur. Sie sind sogar bereits Lamas. Sie sind also Bikshunis als auch Lamas.“ S. H. Guru Vajradhara Chamgon Kenting Tai Situpa, 2008 (Übersetzung © Palpung Europe)

“Viele Leute könnten denken, dass ich das tue, weil andere von mir gerne möchten, das ich es tue. Ich tue es aber nicht, um irgendjemanden versöhnlich zu stimmen, oder in Beantwortung irgendjemandes. Um die Linie der buddhistischen Unterweisungen aufrecht zu erhalten, ist es notwendig, über die vierfache Gemeinschaft zu verfügen: voll ordinierte Mönche, Gelongs, voll ordinierte Nonnen, Gelongmas und sowohl männliche als auch weibliche Gelübde Halter. Buddha sagte, die vierfache Gemeinschaft sind die vier Pfeiler der buddhistischen Unterweisungen. Deshalb interessiere ich mich dafür.” S. H. 17. Gyalwang Karmapa, Orgyen Thrinley Dorje, Jänner 2015 (Übersetzung © Palpung Europe)