Unsozial medial

Nachdem eine Doku über mich vom ORF in den frühen 2000er Jahren gedreht wurde, hatten meine Schüler die glorreiche Idee, eine offizielle Seite für “mich” auf Facebook einzurichten, um Menschen, die Interesse an unseren Aktivitäten hatten, einen Platz zu geben, genau diese kennenzulernen. In Null komma nichts hatten wirmehr “Gefällt mir” als die offizielle Seite der Palpung Linie.

Ich fand das beinahe obszön, zumal die Menschen wenig Interesse an unserer Arbeit hatten, vielmehr an persönlichem Tratsch über meine Person! Die könnte uninteressanter nicht sein! Natürlich habe ich wie alle andere, eine Vergangenheit, aber die ist, wie der Name schon andeutet, längst vorüber. Also veranlasste ich die Löschung dieser Seite und bat stattdessen all jene “Freunde”, sich mit der Seite unserer Aktivitäten, Palpung Europe, zu verbinden.

Was “mich” ausmacht, ist der Segen unserer Linie, mein Guru hat mich angefüllt mit selbigem, genauso wie mit einer Fülle von Instruktionen, Ritual, Meditation und mehr. Das ist es, wofür “ich” stehe, diese unvoreingenommene Liebe, die ich empfing, die Mittel und Methoden, diese selbst zu entwickeln, all die Herrlichkeit auf Erden, Shangrila in meinem Herzen, Paradies im Jetzt, mit jenen zu teilen, die sowohl bereit, als auch willentlich, selbige zu erhalten.

Inzwischen wird mein persönlicher Facebook Account mit “Freundschaftsanfragen” bombadiert, zumeist von jungen, alleinstehenden Männer, die nebst ihren “Anfragen” auch eindeutige Nachrichten gleich mitschicken. Einmal konnte ein amerikanischer Soldat mittleren Alters nicht von mir ablassen und hofierte mich mit persönlichen Nachrichten.

Abgesehen von all dem anderen Tratsch, der die sozialen Medien anscheinend ausmacht. Tratsch entspringt immer unseren störenden Emotionen, unserer Gier, Eifersucht, Arroganz, unserer Anhaftung, Ablehnung und letztlich unserer Unwissenheit! Genau das, was wir Buddhisten in Weisheit verwandeln möchten.

Die Dokumentation im TV läuft noch immer alle deutschsprachigen Sender hinauf und hinunter, und ich will immer noch nicht Ihre beste Freundin werden, nicht Ihre Partnerin, Frau, Ihr Kumpel oder wie auch immer geartetet Kumpan.

“Ich” bin einfach jener Mittler, der Ihnen Mittel und Wege gibt, die uns Buddha Shakyamuni vor 2600 Jahren hinterließ, um denselben Zustand der Vollkommenheit wie er zu entwickeln, der Schalter, um das Licht der Linie Ihr Herz erreichen zu lassen.