Grußbotschaft für Festschrift zur 25 Jahr Feier der ÖBR

“Sowie dies: der Buddha, der Bhagavat, der Tathagata, der Arhat, der Samyaksambuddha, der achtsam und andauernd ist, der Sugata, der Kenner der Welt, der Führer, der die Wesen zähmt, der unübertroffen ist, der Lehrer von Göttern und Menschen, der Buddha; der Bhagavat ist all das. […] Es gibt keinen besseren als Dich, oder gleich zu Dir irgendwo anders. Du bist derjenige, der die Aktivität, den Pfad der Befreiung allen [Wesen] zu zeigen, ausführt. […], der Dharmakaya aller Buddhas ist unveränderbar und mit allen Qualitäten ausgestattet. Dieser Dharmakaya all der Siegreichen wohnt inne in mir selbst.” (Vom Domsum Sojong)

Die Lehre des vierten historischen Buddha, Buddha Shakyamuni ist seit ca. 2500 Jahren auf dieser Welt ungebrochen weitergereicht worden. Seit damals folgen Menschen seinem Beispiel, wenden die Mittel und Methoden an, um sich spirituell zu üben, zu reifen und ihrem Vorbild gleich zu werden, das gleiche Resultat zu erlangen: komplette Buddhaschaft, einen Geisteszustand, vollständig gereinigt von jeglicher Befleckung störender Emotionen. Obwohl die essentiellen Instruktionen, man würde fast sagen dem Hausverstand entsprechen, sind sie bei näherem Betrachten, Kontemplieren und Meditieren tief und vielschichtig, tiefgründig und allergreifend, kaum fassbar für unseren konditionierten Geist.

Die Grundbotschaft, man möge es Leitsatz des Buddhismus nennen, ist so einfach, dass wir es kaum glauben mögen: “Begehe keine unheilsamen Handlungen, kultiviere Tugend im Übermaß und zähme deinen Geist vollständig. Das ist die Lehre des Buddha.”

Buddhisten üben sich darin, ihre störenden Emotionen mit einer Vielzahl von Methoden zu vermeiden, zu überwinden und letztendlich in ein Pantheon von Weisheit der verschiedenen Aktivitäten zu transformieren. Diese Methoden und Mittel werden innerhalb der drei Fahrzeuge, die des Hinayana, Mahayana und Vajrayana von Lehrer an Schüler weitergegeben gemäß den Fähigkeiten der Schüler.

In Österreich ist der Dachverband praktizierender Buddhisten aller bestehenden und lebendigen Traditionen und Schulen seit 25 Jahren staatlich als Repräsentant der buddhistischen Religion anerkannt. Alle drei Fahrzeuge und die Methoden und Mittel, unseren Geist zu zähmen, sind vertreten. Das ist ein ungeheurer, unbeschreiblicher Schatz. Ein Reichtum, der dem einzelnen nützen wird, der Gesellschaft, dem Land an sich. Indem wir Buddhisten uns bemühen, mit unserem heiligen Vorbild, dem perfekten Buddha gleich zu werden, können wir andere inspirieren, an sich zu arbeiten, Negativität zu transformieren. Indem wir Glück und Zufriedenheit ausstrahlen, können wir sogar im kleinsten Rahmen Großes bewirken: durch Vorleben und Sein. Ein ehrliches Lächeln braucht keine Worte, es steckt einfach an und setzt sich fort. Es erzeugt Frieden im Geist.

Unsere Verantwortung als Buddhisten für uns selbst und alle anderen ist, an uns zu arbeiten, diesen Frieden im Geist zu kultivieren. Österreich, das Herz von Europa schlägt mit liebende Güte, Mitgefühl und unkonditioniertem Glück. Das ist meine Vision für die Zukunft.

Mit Gebeten und besten Wünschen
Chöje Lama Palmo

(aus: Festschrift zur Feier 25 Jahre staatliche Anerkennung der buddhistischen Religion in Österreich)