Rinpoche rät uns, diese Situation als Gelegenheit für persönliche Praxis zu verwenden und, um die Dharma Unterweisungen, die wir bereits erhielten, zu reflektieren. Er selbst verwendet diese Zeit ebenso für Klausuren und persönliche Praxis und widmet sie dem Wohlbefinden all jener, die von dieser Pandemie betroffen sind und auch jene, die an vorderster Front stehen und jene, die ihr Leben verloren.

Rinpoche möchte ebenso einige Gedanken mit uns teilen. Für gewöhnlich erhalten wir viele unterschiedliche Dharma Unterweisungen, haben aber niemals genügend Zeit, sie zu reflektieren. Die gegenwärtige Situation bietet uns dazu eine Gelegenheit, genau das zu tun und was auch immer wir lernten, im Leben anzuwenden. Oft heißt es, dass wir die ungünstigen Umstände als einen spirituellen Lehrer betrachten sollten. Wenn wir dazu in der Lage sind, kann es wirklich nützlich sein und einen großen Unterschied in der Entwicklung unserer inneren Entwicklung darstellen. Das bedeutet, dass wir nicht überwältigt sein sollten durch die gegenwärtige Situation, sondern sie stattdessen zu unserem eigenen Vorteil verwandeln sollten, die Qualitäten, die in unserer eigenen Natur inhärent sind, zu entwickeln, so wie liebende Güte, Mitgefühl und Weisheit, durch die wir uns selbst und anderen aufrichtig helfen können.

Wir alle sind gemeinsam davon betroffen, also sollten wir aufrichtige liebende Güte und Mitgefühl entwickeln, das alle Wesen beinhaltet und gleichzeitig auch unsere Praxis dazu verwenden, sie aus dieser gegenwärtigen, schwierigen Situation  zu befreien und sie so in eine bedeutungsvolle Gelegenheit verwandeln, auch uns selbst zu entwickeln. Für gewöhnlich konzentrieren wir uns und verlassen uns auf äußere Bedingungen, wenn es um unser Wohlergehen geht und übersehen dabei die Wichtigkeit der inneren Entwicklung, die notwendig für unser aufrichtiges Glück ist.

Wir haben nun eine großartige Gelegenheit, die Unterweisungen, die wir bereits erhielten, anzuwenden und uns aufrichtig innerlich zu entwickeln, um ein besserer Mensch zu werden. Wenn wir das tun, dann hat bereits auch nur eine einfache Dharma Instruktion, die wir erhielten, die Macht, uns zu verwandeln. Damit wir uns wirklich innerlich entwickeln können, ist es notwendig, uns mit uns selbst zu verbinden. Wenn wir dazu nicht in der Lage sind, dann ist es, egal, wie viele Dharma Unterweisungen wir bereits erhielten, nicht sehr verwandelnd. Die gegenwärtige Situation der Selbstisolation, wenn wir sie als Gelegenheit verwenden, um uns mit uns selbst zu verbinden, kann ein wirklich bedeutungsvolles Ergebnis erzielen! Wenn wir diese schwierige Zeit aber nur als negativ erachten, dann hat das nur eine gegenteilige Auswirkung auf unser geistiges und physisches Wohlbefinden, sowie auch auf unsere Gegenwart.

Große spirituelle Meister betonen die Praxis der Isolation und Einsamkeit, indem sie in die Berge gingen oder sich in Klausur begaben, um sich mit sich selbst zu verbinden, als Sprungbrett zu innerer Entwicklung. Wenn wir dazu in der Lage sind, uns mit uns selbst zu verbinden, dann können wir uns auch  mit anderen auf eine aufrichtigere Weise verbinden, denn, bis wir tatsächlich dazu in der Lage sind, das zu erkennen, das wahrhaft bedeutungsvoll und nützlich für uns ist, können wir anderen nicht wirklich von Nutzen sein, weil wir alle gleich in unserer Suche nach Glück und Befreiung sind. Deshalb können wir diese schwierige Situation, wenn wir dazu in der Lage sind, unsere Stimmung hochzuhalten, in unserer Sichtweise positiv zu sein und unsere inhärenten positiven Qualitäten zu entwickeln, in etwas Nützliches für uns selbst und andere verwandeln.

Rinpoche betet, dass Sie und Ihre Familien und jedermann sicher und gesund ist in dieser herausfordernden Zeit und darüber hinaus.